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22. Juni 2023
H1, H1Y, FBMA
Alarmierung:
22.06.2023 16:42
Einsatzende:
23.06.2023 19:15
Einsatzdauer:
1 Tag 2 Std. 33 Min.
Vor Ort:
Technisches Hilfswerk

Tätigkeit der Feuerwehr:

Beseitigung von Unwetterschäden


Bericht:

Vellmar lag im Zentrum dieser Unwetterlage und war im Landkreis Kassel am schwersten betroffen.
Die ersten Alarmierungen stellten uns hierbei schon vor die ersten Herausforderungen, den der Stromausfall im Stadtgebiet hatte auch unser Feuerwehrhaus getroffen, sodass wir in den ersten Minuten im Notfallmodus den Betrieb aufgenommen haben.
Sämtliche Kommunikationeinheiten, wie Funk, Telefon und auch das Mobilfunknetz waren zusammengebrochen, eine Notstromversorgung wurde aufgebaut, parallel ging es trotz dieser Umstände zu den ersten Einsatzstellen.
Als alle Systeme wieder im Normalzustand liefen, erreichten uns im Sekundentakt die Notrufe über die Leitfunkstelle Kassel. Zeitweise kam es zur Überlastung der Notrufnummer 112, sodass Notrufe bei den Leitfunkstellen in Gießen und Göttingen einliefen.

Da einige Bürger in der telefonischen Warteschleife der Leitfunkstelle Kassel festhingen, liefen nun zeitgleich mehrere Notrufe direkt in unserem Feuerwehrhaus und beim Stadtbrandinspektor ein.
Hier noch einmal der Hinweis:
Im Notfall ist grundsätzlich die Notrufnummer 112 anzurufen, da es nur hierüber gewährleistet ist, dass benötigte Rettungsmittel alarmiert werden.
Aufgrund der Vielzahl von eingehenden Notrufen im Feuerwehrhaus wurde unsererseits ein Bürgertelefon eingerichtet und parallel, zu den Einsatzmeldungen der Leitfunkstelle Kassel, die eingegangenden Notfallmeldungen der Bürger aufgenommen und zur Bearbeitung koordiniert.
Aufgrund des hohen Einsatzaufkommen wurde im weiteren Verlauf im Feuerwehrhaus ein Krisenstab eingerichtet, um weitere Maßnahmen zur Bewältigung der Einsatzlagen einleiten zu können.
Hierbei waren Bürgermeister Manfred Ludewig, Stadtbrandinspektor Thorsten Vogler, stv. Stadtbrandinspektor Johannes Zelmer, für die Ordnungsbehörde Vellmar Wolfhard Eidenmüller und Kreisbrandmeister Jürgen Pistorius für den Landkreis Kassel im regelmäßigen Austausch und Bewertung der Einsatzlagen. Vielen Dank für die gute und engagierte Zusammenarbeit.

Hierbei wurden unteranderem weitere Einsatzkräfte rechtzeitig nachgefordert und koordiniert, denn diese Hohe Anzahl von Notfallmeldungen konnten wir in einem vorgegeben Zeifenster nicht mehr alleine als Feuerwehr bewältigen. Wie man es bei der oberen Fahrzeugaufstellung sieht, hatten wir bereits den komplett verstärkten Löschzug und Rüstzug mit 50 ehrenamtlichen Rettungskräften unserer Feuerwehr im Stadtgebiet im permanenten Einsatz.
So wurden weitere Einsatzkräfte herangezogen, um schnelle Hilfe leisten zu können. Hierbei unterstützten uns im weiteren Verlauf:
- Freiwillige Feuerwehr Immenhausen (KatS-Zug)
- Freiwillige Feuerwehr Hofgeismar (KatS-Zug)
- THW OV Wolfhagen
- Feuerwehr Ahnatal
- Feuerwehr Zierenberg
- Freiwillige Feuerwehr Gerätehaus Calden
- Feuerwehr Espenau
- Freiwillige Feuerwehr Fuldatal
- DLRG Vellmar
- DRK OV Vellmar
- DRK OV Fuldatal
- DRK OV Schauenburg
- Bauhof Stadtverwaltung Vellmar
- Untere Wasserbehörde Landkreis Kassel
- Brandschutzaufsichtsdienst Landkreis Kassel
- EAM

Somit waren am Ende über 250 Einsatzkräfte in Vellmar im Einsatz. Was uns nun zu den Einsätzen bringt.
Vom Einsatzbeginn am 22.06.23 um 16.42 Uhr bis Einsatzende am 23.06.2023 um 19.15 Uhr wurden 285 gemeldete Einsatzstellen im Stadtgebiet Vellmar angefahren, d.h. innerhalb von 26,5 Stunden gab es mehr Einsätze, als wir sonst im ganzen Jahr bewältigen. Der Jahresdurchschnitt liegt bei rund 180 Einsätzen.

Erfreulicherweise gab es insgesamt nur eine leichtverletzte Person zu beklagen. Hierbei stürzte auf der Holländischen Straße ein Baum auf ein fahrendes Fahrzeug. Dieses war der erste Einsatz, wo wir mit Passanten die Menschenrettung einleiteten.
Infolge gab es im gesamten Stadtgebiet mehrere umgestürzte Bäume auf Straßen, Fahrzeugen und Häusern. Hierfür wurde interanderem die Drehleiter (DLK) aus Fuldatal nachgefordert. Weiterhin gab es abgedeckte Dächer und unzählige Gebäude standen unter Wasser und mussten ausgepumpt werden.

So pumpte das THW OV Wolfhagen mit mehreren Pumpen über 12 Stunden die Kellerräume des Hallenbad Vellmar und der Ahnatal-Schule Vellmar leer, die über die gesamte Fläche 1m unter Wasser standen. Die Einsatzstellen wurde im Verlauf unteranderen durch die Feuerwehren Ahnatal, Zierenberg und Espenau übernommen. Im Verlauf der Auspumparbeiten traten auslaufende Betriebsstoffe hinzu, sodass die Untere Wasserbehörde des Landkreis Kassel hinzugezogen wurde, ebenfalls die Messkomponete des Gefahrstoffzug Fuldatal.
Der KatS-Zug Hofgeismar unterstützte unteranderem unsere Kräfte auf der Bundesstraße B7/83, da hier mehrere Bäume umgestürzt waren.

Der Verkehr, auch der öffentlichen Verkehrsmittel, kam durch überflutete Straßen zeitweise völlig zum erliegen.
Der Baustellenbereich in der Simmershäuser Str. wurde mit einem behelfsmässigen Damm gesichert, da sich hier durch die Wassermassen Schlamm und Geröll den Weg Richtung Stadtmitte bahnten.
Weitere Kräfte waren auf dem Vellmarer Festplatz im Einsatz, da hier das Zelt der Kleinkunstbühne Piazza für Sommer im Park 2023 stark beschädigt wurde und Teile einzustürzen drohten.
Der Reitverein Vellmar drohte zu ertrinken, hier wurden mehrere Pferde evakuiert.
Unser DRK Ortsverein Vellmar setzte zur Absicherung der Rettungskräfte ihren Rettungswagen (RTW) ein und übernahm im Feuerwehrhaus die Versorgung der Einsatzkräfte zusammen mit dem DRK Ortsverein Fuldatal, die gegen 1.30 Uhr vom DRK OV Schauenburg abgelöst wurden.

Damit dieses alles geschehen konnte, musste auch hier die Feuerwehr tätig werden. Umgestürzte Bäume blockierten beim DRK Ortsverein Vellmar die Ausfahrt der Rettungsfahrzeuge. Hier unterstützten ebenfalls Bürger vom gegenüberliegenden ev. Gemeindezentrum und Nachbarn bei der Beseitigung.
Das waren im Übrigen weitere Probleme, die nebenbei bewältigt werden mussten und in der Einsatzstatistik nicht berücksichtigt wurden. So hatte der DRK Ortsverein ebenfalls einen Wassereinbruch über das Dach zu beklagen, dass vereinzelte Deckenteile in die Unterkunft gestürzt sind. Unser DLRG Ortsverein Vellmar war in ihrer Unterkunft ebenfalls überflutet und musste erstmal ihre Rettungsgeräte sichern, bevor sie zum Einsatz kamen.
Ebenfalls stand auch unser Feuerwehrhaus im Kellerbereich unter Wasser. Unser Einsatzleitwagen (ELW) fiel den Wassermassen zum Opfer und wurde mit Unterstützung der Vellmarer Firma Classic Werk und Thomas Dippel geborgen und in eine Werkstatt transportiert, hierfür vielen Dank...

Unser "Grünes Herz", der Ahnepark musste von uns mit Bedauern vernachlässigt bzw. aufgegeben werden, da ganz klar unsere Mitmenschen im Mittelpunkt standen.
Daher ist der Ahnepark bis auf weiteres gesperrt, es droht Lebensgefahr!
Der Zugang des Restaurant Ahnepark wurde im Nachgang gesichert und kann über die Holländische Straße 28 (Kreuzung Lange Wender/Holländische Str.) erreicht werden.
Wir sagen Danke....

Wir sagen Danke an alle eingesetzten Kräfte, die über Stunden, zum Teil über die gesamte Einsatzdauer, für Vellmar im Einsatz waren und uns bis zur Erschöpfungsgrenze unterstützt haben.
Wir sagen Danke allen Bürgerinnen und Bürgern für Ihr Verständnis, dass wir nicht, wie üblich, innerhalb von 10 Minuten am Einsatzort waren, ebenfalls für Eure Unterstützung an den Einsatzstellen.
Dieses Unwetter wird in den Geschichtsbüchern der Stadt Vellmar eingehen und wohl lange in Erinnerung bleiben. Das Stadtbild hat sich verändert und an allen Ecken beginnen die Aufräumungsarbeiten.

Noch nie gab es innerhalb von 24 Stunden so viele Einsätze, noch nie waren so viele Einsatzkräfte in Vellmar im Einsatz, noch nie waren alle drei Vellmarer Hilfsorganisationen, der DRK Ortsverein Vellmar, der DLRG Ortsverein Vellmar und die Feuerwehr Stadt Vellmar gemeinsam im Einsatz.

Ausgerückte Fahrzeuge:

KDOW

ELW 1

LF 16/12

DLK 23/12

LF 16

StLF 20/25

LF 10/6

GW-L

MTW
 
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